Raumakustik
Das Problem mit den hohen Decken
Unser Space Haxko befindet sich mitten in einem historischen Bahnhofsgebäude und wie das bei alten Gebäuden so ist, haben wir im Hauptraum eine sehr hohe Decke. Das ist an sich gut, weil es mehr Platz bietet. Aber hohe Decken, hohe Wände, an denen keine Vorhänge hängen und andere Faktoren haben dazu geführt, dass der Raum sehr viel Hall hatte. Vor allem, wenn viele Besucher im Raum waren, gearbeitet wurde und gleichzeitig Musik lief, führte das zu einem unangenehmen Geräuschpegel.
Absorber
Deshalb habe ich mir schon früh Gedanken gemacht, wie wir das verbessern können. Aus einem früheren Projekt hatte ich noch Pyramidenmatten, die wir in unserer SDR-Ecke an die Wand gehängt haben. Das hat dort lokal schon einiges verbessert. Aber für den ganzen Raum war das noch viel zu wenig. Da ich die Möglichkeit hatte, 2 Pakete Mineralwolle zu spenden, habe ich mir überlegt, daraus Breitbandabsorber zu bauen, die wir als schwebende Paneele an der Decke verteilen. Den Rahmen für die Absorber habe ich aus relativ weichen und leichten Kanthölzern gebaut, die ich extra in der Größe einer ganzen Lage Mineralwolle ausgelegt habe. Auf diese Weise konnte ich vermeiden, die Mineralwolle zu zerschneiden, was sonst eher unschön aussieht, weil sich kleine Fasern verteilen können. Damit die Fasern stattdessen dort bleiben, wo sie hingehören, nämlich in den Absorbern, habe ich diese beidseitig mit Malervlies beklebt. Malervlies deshalb, weil es die Akustik nicht negativ beeinflusst und die PU-Folie auf der einen Seite dann dafür sorgt, dass die Fasern drin bleiben. Außerdem ist diese Lösung im Vergleich zu speziell für diesen Zweck entwickelten Materialien kostengünstig. Anschließend haben wir die Absorber mit einem hellgrauen Molton bezogen. Dieser ist B1-zertifiziert und hat zusätzlich einen hervorragenden Einfluss auf den Schall, der absorbiert wird. Für die Montage an der Decke haben wir höhenverstellbare Seilaufhängungen verwendet, die online u.a. für Hängelampen erhältlich sind. Beim Aufhängen war es allerdings eine der größten Herausforderungen, kein Metall zu treffen, da wir keine Pläne von der abgehängten Decke haben und das Testgerät, das wir dabei hatten, gefühlt überall gepiept hat. Trotzdem haben wir mit mehr oder weniger vielen Metalltreffern alle Paneele wie geplant aufgehängt und nun eine viel bessere akustische und optische Atmosphäre geschaffen.
Fazit
Es dauerte nicht lange nach dem Aufhängen des letzten Absorbers, bis die ersten Anwesenden erstaunt waren, wie sehr man die Verbesserung am Geräuschpegel doch bemerkt. Vielen Dank auch an alle, die mir bei der Umsetzung geholfen haben.
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