Style-Transfer mit neuronalen Netzen

Style Transfer Eifelturm van Gogh

Wahrheit oder Fake? Hat Vincent van Gogh den Eifelturm gemalt? Unwahrscheinlich aber möglich. Wann wurde der Eifelturm gebaut – wann lebte der Künstler?

Style Transfer nennt man die Technik im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI), bei der man mit Hilfe eines neuronalen Netzes ein Foto in den Stil einer gegebenen Vorlage umwandelt. Je nach Stilvorlage entstehen beeindruckende Bilder. Diese können durchaus vom Laien für ein Werk vom selben Künstler, wie dem der Stilvorlage, gehalten werden. Beim oben dargestellten Beispiel wurde eines der bekanntesten Gemälde des niederländischen Künstlers Vincent van Gogh “Sternennacht” aus dem Jahr 1889 zum Versuch der Stilübernahme gewählt.

Warum macht man so etwas? Nur weil es geht? Meist wenn eine neue Technologie erforscht wird, werden beeindruckende Beispiele gesucht um die Leistungsfähigkeit zu beweisen und mit Vorhandenem publikumswirksam zu vergleichen. So auch bei der Erforschung und Erstellung von KI-Systemen. Spektakuläre Darstellungen sind gerne genutzte Verfahren um Aufmerksamkeit zu erreichen. Ob man ein von einem neuronalem Netz erstelltes Bild als Kunst bezeichnet kann, mögen andere entscheiden. Eine ähnliche Diskusion gab es vor ein paar Jahrzehnten beim Aufkommen der elektronischen Musik. Es wurden Geräte geschaffen, die genau wie ihre mechanischen Vorbilder klangen. Trot aller Befürchtungen verdrängten sie die mechanischen Instrumente nicht. Von der damaligen Aufregung ist nichts mehr geblieben.

Style Transfer Kirche Katsushika Hokusai

Als Stilvorlage wurde hier “Die große Welle vor Kanagawa” vom japanischen Künstler Katsushika Hokusai um 1830 gewählt; das Foto zeigt die Landakotskirkja in Reykjavík.

Zu erklären wie die Technik genau funktioniert, würde den Rahmen dieser kurzen Vorstellung sprengen. Das Tolle an dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz mit all seinen Fasetten ist, daß dies keine “Geheimwissenschaft” ist oder ein Forschungsgebiet das ausschließlich den großen Konzernen und Forschungsinstituten mit einem riesigem Epuipment offen steht. Es gibt Bücher, auch für Anfänger, viel Informationen und Beispiele und Daten- und Programmaterial zum Forschen im Netz. Wenn man sich damit beschäftigt, vielleicht noch etwas programmieren kann und seine ersten Ergebnisse auf eigenem Rechner erstellt hat, ist KI plötzlich nicht mehr so eine Black Box. Und man weiß wovon man redet, wenn man mal wieder über die “Macht der Algorithmen” spricht.

Die hier gezeigten Beispiele wurden auf einem handelsüblichen PC mit eigenen Fotos berechnet.